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echo|case ist ein echokardiographisches Schaufenster mit dem Ziel prägnante, visuell eindeutige echokardiographische Befunde mit hohem didaktischem Wert zu präsentieren, aus der Sicht verschiedener Echokardiographeure. Dieser Abschnitt ist nicht für "case reports" gedacht, nämlich nicht für ungewöhnliche, selten vorkommende echokardiographische Fälle vorgesehen.




Ein "funktionelles" systolisches Herzgeräusch

Derliz Mereles, MD 
Echokardiographie-Labor
Innere Medizin III, Kardiologie, Angiologie und Pneumologie
Medizinische Universitätsklinik Heidelberg
INF 410, 6120 Heidelberg, Germany


Trotz der gewaltigen Fortschritte der Echokardiographie, spielt die Auskultation weiterhin einer der Hauptrollen in der kardiologischen Untersuchung. Eine angemessene Indikation zur echokardiographischen Unterrsuchung ist: "Erstbeurteilung bei Patienten mit Herzgeräusch, bei denen ein vernünftiger Verdacht auf valvuläre oder strukturelle Herzerkrankung besteht." [1]

Folgende Bilder konnten bei einem 70-jährigen Patienten gemacht werden, der zur echokardiographischen Untersuchung, mit Verdacht auf Aortenstenose bei einem lautem Systolikum, angemeldet war. Die Untersuchung ergab eine leicht bis mäßig verdickte, trikuspide Aortenklappe mit normaler Öffnung und normalen Geschwindigkeiten, aber mit Nachweis von Vibrationen an den Taschenspitzen in B-, M-Mode sowie bei der Doppler-Untersuchung. Funktionelle Herzgeräusche sind Geräusche ohne klinische Relevanz. Ihre Prävalenz kann bei bis zu 50% aller Untersuchungen sein. [2]

Akustische Doppler-Artefakte sind überlagerte Doppler-Signale, möglicherweise Obertöne, die durch strukturelle Vibrationen verursacht werden. Bei anatomisch veränderten Herzklappen sie sind nicht selten zu finden und können mit dem Stethoskop als laute, manchmal raue Geräusche, manchmal als akzessorische musikalische Töne auskultiert werden. Sie können auch mittels Dopper, spektral und akustisch dokumentiert werden. [3]


Links: Aortenklappe vom apikalen Dreikammerblick. Die Aortentaschen sind mäßig verdickt, mit guter systolischer Separation.

Rechts: M-Mode der Aortenta- schen von der parasternalen langen Achse. Feine Vibrationen können an der Spitze der Aorten- taschen beobachtet werden (Pfeile).

Links: M-Mode der nichtkoro- naren Aortentasche, vom apikalen Dreikammerblick. Hier können auch die Vibrationen dokumentiert werden.

Rechts: Diese Vibrationen der Aortentaschen verursachen auch einen turbulenten Fluß während der Systole, wie hier mittels Farb-M-Mode dargestellt.

Links: Turbulenter Fluß (Pfeil) bei der Farb-M-Mode Darstellung der nichtkoronaren Aortenta- sche.

Rechts: Auch im spektralen Doppler können die Artefakte (Pfeil) gesehen werden. Dieser Patient hatte eine normale Öffnung der Aortenklappe in B- und M-Mode, sowie normale sys- tolische Geschwindigkeiten (1,6 m/s).



Literaturhinweis

1. Douglas PS et al. ACCF/ASE/ACEP/ASNC/SCAI/SCCT/SCMR 2007 appropriateness criteria for transthoracic and
transesophageal echocardiography. J Am Coll Cardiol 2007;50:187-204.

2. Movahed MR, Ebrahimi R. The prevalence of valvular abnormalities in patients who were referred for
echocardiographic examination with a primary diagnosis of "heart murmur". Echocardiography 2007;24:447-451.



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© Derliz Mereles

ORCID

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