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Echokardiographie 5 Minuten vor dem Start   Twitter




Kardiale Funktion und PA-Druck

—Echokardiographische Untersuchungen

—Kardiale Funktion und PA-Druck

Systolische LV-Funktion
Diastolische LV-Funktion
Longitudinale Funktion
RV-Funktion
PA-Druck

—Beispiele pathologischer
Befunde




Longitudinale ventrikuläre Funktion


Quantitative Beurteilung | Longitudinaler 2D Strain | Torsionale Funktion


Bereits 1478 beschrieb Leonardo da Vinci, dass das schlagende Herz, während der kardialen Kontraktion, eine von der Basis in Richtung Apex gerichtete Bewegung zeigte. Die ventrikuläre Torsion wurde wiederum 1628 von William Harvey beschrieben. Erst mit der neuartigen Dissektionstechnik von Francisco Torrent Guasp konnte 1980 die myokardiale Architektur dargestellt werden, die die verschiedenen kardialen Bewegungsrichtungen herbeiführen.





Hier links im Bild eine sehr vereinfachte, schematische Darstellung des ventrikulären myokardialen Bandes. Rechts eine Bild-Überlagerung mit der Anlotung des Herzens in Vierkammerblick. (1) Ansatz des Bandes an der Arteria pulmonalis, (2) freie RV-Wand, (3) basale Schleife, (4) apikale Schleife und (5) der Ansatz an der Aorta.

Aus dieser architektonischen Struktur des Herzens ist zu erkennen, dass der rechte Ventrikel eine prädominierende longitudinale und torsionale, und der linke Ventrikel eine überwiegende radiale Funktion zeigen könnten.




Quantitative Beurteilung der longitudinalen Ventrikelfunktion

Die longitudinale Ventrikelfunktion kann mit verschiedenen Methoden quantifiziert werden. Das Ausmaß der Bewegung der atrioventrikulären Klappenebene kann mittels M-Mode, die Geschwindigkeit dieser Bewegung mittels TDI gemessen werden. Auch die Bestimmung der longitudinalen Deformation mittels Strain Imaging spielt eine wichtige rolle.

Die erhobenen Werte können von mindestens 4 verschiedenen Faktoren beeinflusst werden: dem Alter, dem Untersuchungs- winkel (M-Mode, TDI), der Atmung und der Untersuchungsmethode (PW-TDI versus Farb-TDI, der letzte zeigt deutlich niedrigere Werte).



Links: Die MAPSE wird mittels M-Mode im Vierkammerblick bestimmt, beim Platzieren der Untersuchungslinie am lateralen Mitralanulus.

Rechts: Die Messung erfolgt vom Ende der Diastole, bis zur maximalen Ausdehnung in der Systole.

Links: Für die Bestimmung der systolischen Geschwindigkeit wird der gepulste TDI am lateralen Mitralanulus platziert. Die möglichen Atmungsschwan- kungen, wie auch bei der MAPSE, sollen vermieden werden.

Rechts: Hier ein Beispiel der TDI-Geschwindigkeiten am Mi- tralanulus, mit einer ausgepräg- ten isovolumetrischen Kontrak- tion. Sie darf mit der systolischen Welle nicht ver- wechselt werden.








2D Speckle-Tracking Strain



Der longitudinale Strain ist bei diesem Beispiel normal.





Der longitudinale Strain ist bei diesem Beispiel leicht vermindert, vor allem septal basal.





Der longitudinale Strain ist bei diesem Beispiel mäßig vermindert, vor allem mediobasal, bei einer kardialen Beteiligung einer systemischen Leichtketten Amyloidose. Der Apex zeigt einen normalen longitudinalen Strain (relative apical sparing).





Der longitudinale Strain ist bei diesem Beispiel deutlich vermindert, vor allem mediobasal, bei einer kardialen Beteiligung einer systemischen Leichtketten Amyloidose.





Der longitudinale Strain ist bei diesem Beispiel ist vermindert, vor allem medioapikal, bei einer apikalen Form der hypertrophen Kardiomyopathie.



Alternative Methoden zur Bestimmung des longitudinalen Strains

Der Feature-Traking Strain ist vergleichbar mit dem 2D Spekle-Tracking Strain:
Left ventricular mechanics assessed by two-dimensional echocardiography and cardiac magnetic resonance imaging: comparison of high-resolution speckle tracking and feature tracking, 2016

Der longitudinale unidimensionale Strain (ULS) ist vergleichbar mit dem 2D Speckle-Tracking Strain:
Unidimensional Longitudinal Strain: A Simple Approach for the Assessment of Longitudinal Myocardial Deformation by Echocardiography, 2018

Die longitudinale LV Funktion kann auch mittels Bestimmung der anterioren Bewegung der Aortenwurzel in der Systole abgeschätzt werden:
Pathophysiological background and prognostic implication of systolic aortic root motion in non-ischemic dilated cardiomyopathy, 2019





Torsionale Ventrikelfunktion

Die torsionale LV-Funktion wird mit der Formel: LVtor (Grad/cm) = (apikale LV-Rotation — basale LV-Rotation)/longitudinale diastolische Länge des linken Ventrikels bestimmt. Normwert = 3°/cm; verändert sich nicht mit dem Alter (Kim HK et al. J Am Soc Echocardiogr 2007;20:45-53).


Links: Der Apex zeigt eine Rotation gegen den Uhrzeigersinn, während die Basis in der Systole im Uhrzeigersinn rotiert.

Rechts: Die Beurteilung der Ventrikelrotation ist nicht einfach, vor allem im Bereich der Basis. Sie kann mittels bidimensionalem Strain durchge- führt werden, wie in diesem Beispiel.



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© Derliz Mereles

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